FAQ
Was muß ich bei der Aufstellung meines Harmoniums beachten?
Im Gegensatz zu manchen anderen Musikinstrumenten sind Harmoniums wegen ihrer Klangerzeugung durch 'durchschlagende' Zungen weitgehend unempfindlich gegen Verstimmung durch Temperatureinflüsse. Ein einmal gestimmtes Harmonium braucht normalerweise nicht mehr nachgestimmt zu werden; die Stimmung kann noch nach 100 bis 150 Jahren in sich sehr gut sein.
In der Regel ist die Aufstellung eines Harmoniums in einem normal temperierten Wohnraum unkritisch, sofern sich dort keine Fußbodenheizung (siehe unten) befindet.
Dennoch sind einige Faktoren zu beachten:
- Luftfeuchtigkeit:
Ist die Luft zu trocken, so können Risse im Holz auftreten, so daß Windladen oder Windkanäle undicht werden können. Außerdem könnte das Leder an den Dichtungen oder Bälgen austrocknen und aufgrund der Trockenheit einreißen.
In beiden Fällen können mangelhafte Windversorgung, Heuler ("hängenbleibende Töne"), Nebengeräusche oder Durchstecher in den Windladen auftreten.
Empfehlenswert ist es aus den genannten Gründen auch, das Harmonium nicht in direkter Nähe einer Heizung aufzustellen. - Fußbodenheizung:
Soll das Harmonium in einem Raum aufgestellt werden, der eine Fußbodenheizung besitzt, so sollte das Harmonium auf die Stellen des Bodens gestellt werden, die nicht beheizt sind, so daß der Boden des Harmoniums vollständig frei von Heizelementen ist.
Eine Alternative wäre, beim Vorhandensein einer Fußbodenheizung das Harmonium auf ein Podest zu stellen, bei dem die durch die Fußbodenheizung erzeugte Wärme nach außen abziehen kann.
Anderenfalls können die schon unter dem Punkt "Luftfeuchtigkeit" genannten Probleme auftreten.
Diese Regeln gelten im Prinzip für alle Musikinstrumente, deren Haupt-Baustoff Holz ist.
Lektüreempfehlung zur Beseitigung von Fehlern und Störungen beim Harmonium
Zu möglichen Problemen und Fehlfunktionen des Harmoniums und ihrer Beseitigung können wir Ihnen als Lektüre das Kapitel "Fehler und Störungen finden und beseitigen" im Aufsatz von Joachim WEISCHET: "Zur Praxis des Harmoniumbaus bei Olof Lindholm" empfehlen, der auch gedruckt im Heft Arbeitskreis Harmonium in der GdO Oktober 1999 erschienen ist.
Dieser Aufsatz bezieht sich zwar ausdrücklich auf Saugwind-Instrumente, jedoch lassen sich viele der dort geschilderten Methoden zur Fehlerbeseitigung auch auf Druckwind-Harmoniums übertragen
Der Aufsatz ist auch auf der Website der Harmonium-Collection Averesch (http://harmonium.bei.t-online.de/) nachzulesen und steht dort auch als PDF-Datei zum Herunterladen bereit, ebenso die Einführung Grundwissen zum Harmonium von Ulrich AVERESCH.
Erstellt von Stefan Gruschka.
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